Montag, 30. September 2013

Perito Moreno - Gletscherwelt

Die Gletscherwelt von El Calafate

Der Besuch dieser Gletscher ist wohl für viele Südamerika-Reisende einer der Höhepunkte. Die Ausmaße und der Eindruck sind überwältigend. Natürlich kann man Fotos und Videos machen, doch das Naturerlebnis ist nochmals eine ganz andere Sache, die mit den verschiedensten Emotionen verbunden ist.


Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 7,5 Grad. Freunde, die mich kennen, werden lachen. Ich kann nur sagen, es lohnt sich auf jeden Fall und gegen die Kälte kann man sich durch gute Kleidung schützen.
Der Anblick aus großer Entfernung ist schon beeindruckend.


Auf dem Weg dorthin sieht man schon die riesigen Eisbrocken, die von den Gletschern abgefallen sind. Dahinter ragen die schneebedeckten Berge empor - zu dieser Zeit begann gerade der Frühling.

Mit dem kleinen Schiff kann man den südlichen Teil des Perito Moreno aus unmittelbarer Nähe betrachten.


Man wird allein schon durch die schwimmenden Eisbrocken aufmerksam gemacht, die zum Teil eine wunderbare blaue Farbe haben.


Das Beeindruckendste ist jedoch das Abbrechen großer Eisbrocken aus 50-60m Höhe, das man meistens erst dann richtig wahrnimmt, wenn die Brocken mit einem Krachen ins Wasser fallen.
Ich hatte Glück und konnte ein solches Ereignis filmisch festhalten.


Auf diesem Bild sieht man die Stege auf denen man sich dem Perito Moreno Gletscher auf der Nordseite nähern kann.

Der Besuch der anderen Gletscher ist nur per Schiff möglich. Hier fährt man zuerst zum Upsala Gletscher, der nach der schwedischen Forschergruppe so benannt wurde. Auch der Anblick dieser riesigen Eismassen ist eine faszinierende Sache.

In einem weiteren Fijord des Lago Argentino befindet sich der Spegazzini Gletscher, dessen Gletscher bis zur Bergspitze reicht - die Ausmaße dieser Gletscherregion sind einfach unglaublich.


Zum Abschluss geht die Fahrt zum Nordteil des Perito Moreno. Hier befindet man sich noch einmal vor den riesigen Eistürmen, die zum Teil in einem wunderbaren Blau entgegenleuchten. 


Die Gletscherwände haben eine Höhe bis zu 50m. Dort wo das helle Blau hervorkommt, hat der Gletscher vor kurzem "gekalbt" - d.h. ein riesiger Brocken ist mit lautem Krachen ins Meer gestürzt.

In einer Teleaufnahme sieht man das helle Blau des Eises leuchten. 



Sonntag, 29. September 2013

El Calafate


Von Puerto Natales kommt man in einer vierstündigen Fahrt nach El Calafate. Dabei passiert man wiederum die Grenze von Chile nach Argentinien. Bei der Überquerung der Grenze kommt man an einem kleinen Schigebiet vorbei.



Die Fahrt durch die patagonische Landschaft ist deshalb so eindrucksvoll, weil die ungeheure Weite völlig ungewohnt für unser Auge ist. Ähnlich wie im weiten Meer sieht man nur Horizonte und weiß dann auch wieder, dass die Erde einfach rund sein muss.



Das per Mail reservierte Hostel übertraf alle Erwartungen und bot noch eine tolle Überraschung.


Hier traf ich eine ehemalige Blumensträßlerin - Silvia Gehrer - die sich ebenfalls auf einer Südamerika Reise befindet.


Am Abend gab es ein typisches argentinisches Abendessen - ein Asado vom Feinsten.



Der Chefkoch bemühte sich sehr und es gab einen einfachen Wein dazu. Wir hatten einen stimmungsvollen, internationalen Abend.

Samstag, 28. September 2013

Nationalpark Torres del Paine

Mit dem öffentlichen Bus fährt man in ca. 2,5 Stunden zum Eingang dieses faszinierenden Naturparks im Süden von Chile, der für jeden Naturliebhaber etwas bietet.


 Schon auf dem Weg dorthin fährt der Bus an kleinen Seen vorbei - im Hintergrund leuchten die schneebedeckten Berge.

Die "Torres" vom Refugium aus gesehen - Widerspiegelung in der Lagune


Mit dem öffentlichen Bus kann man fast bis zum Refugium fahren. Dort gibt es einen weiteren Transport mit einem kleinen Fahrzeug, der einem bis zum Refugium bringt. 

Hier beginnt die eigentliche Wanderung zu den Torres und zu anderen Bergen. Bei einem längeren Aufenthalt in dieser faszinierenden Bergwelt braucht man allerdings eine gute Campingausrüstung, die man sich zu günstigen Preisen in Puerto Natales ausleihen kann. 

Die Wegbeschreibungen sind sehr gut und man erhält auch Karten zur Orientierung. Dies ist sicherlich eine der schönsten Gegenden im südlichen Chile und für jeden Naturliebhaber und Bergsteiger eine Traumlandschaft.



Torres del Paine - in der Mitte des Aufstieges

Der Aufstieg zu den gewaltigen Torres führt vom Refugium auf einem gut gekennzeichneten Weg steil bergan. Der Blick zurück zeigt dann Lagunen vor schneebedeckten Bergen.


Neben Schafen und Rindern kann man die für Patagonien typischen Tiere - die Guanacos und kleinen Strauße in der weiten, wilden und kargen Landschaft - beobachten.

Der Weg führt über zahlreiche Brücken und am Ende an einem Wildbach entlang. Die 5-stündige Wanderung ist eine echte Herausforderung, bietet allerdings ein tolles Naturerlebnis.
Die Torres erinnern ein wenig an die Bergwelt der Dolomiten.


Rückkehr über die Hängebrücke zum Refugium

Guanacos bei der Bus-Station

Bei der Rückkehr zum Parkeingang konnte ich den grasenden Guanocos zuschauen, die offenbar die Scheu vor den Menschen abgelegt haben. In diesem Park könnte man durchaus länger verweilen, allerdings bräuchte es dann ein Campingequipment. Beim Refugium gibt es auch einen kleinen Campingplatz.

Puerto Natales - Yaganhouse



Vier Autobusstunden von Punta Arenas entfernt liegt die Kleinstadt Puerto Natales. Hier hatte ich eine der besten Unterkünfte - das Yaganhouse. Das Hostel ist gemütlich eingerichtet, bietet ein sehr umfangreiches Frühstück und dies alles zu einem Preis von ca. € 15.



Die Frühlingsboten zeigen sich auch in dieser Kleinstadt. Im Park blühen die Palmkätzchen und hinter dem Yaganhouse der Kirschbaum.


Bei einem Spaziergang am Strand entdeckte ich auch 2 Schwäne mit einem schwarzen Hals. Dies ist offensichtlich die hier heimische Schwanenart.




In der Nähe der Stadt fand der deutsche H. Eberhard in einer Höhle die Überreste eines Riesenfaultieres - das Milodon - das als Pflanzenfresser beinahe 4m groß war.
Puerto Natales ist meist auch der Ausgangspunkt für Trekking-Touren in den Nationalpark "Las Torres del Paine".


Donnerstag, 26. September 2013

Punta Arenas - Chile



Tagwache in Ushuaia um 04:20h - der Bus verlässt pünktlich um 05:00h Ushuaia und bringt uns nach 3 Stunden nach Rio Grande. Dort gibt es die erste Überraschung - kein Platz mehr frei für die Weiterfahrt nach Chile,  wenn man keine Reservierung hat. Meine Südamerika-Erfahrung kam mir zugute. Ich stellte mich trotzdem als "Primero" an und hatte Glück, denn nach 1,5 Stunden in Warteposition gab es dann noch 3 freie Plätze und so ging es noch einmal 8 Stunden im Bus und mit der Fähre (Magallanstraße) nach Punta Arenas, der südlichsten Stadt Chiles, die sich ebenfalls als Fin del Mundo sieht.

Hernandos de Magallanes
Hernando Magallanes, der im Jahre 1520 diese Route als Erster fand und damit den gefahrvollen Weg um das stürmische Kap Horn umsegelte, ist in Punta Arenas allgegenwärtig. Ein Straßenname, Cafés, ein Denkmal und auch meine Unterkunft trugen diesen Namen.


In der Stadt wird derzeit an allen Ecken und Plätzen an der Verschönerung gearbeitet.



Daneben gibt es noch einige sehr schöne Gebäude wie z.B. die Villa Mendez, die heute als Museum dient.


Das Haus wurde in den Jahren 1908 - 1912 gebaut und mit Möbeln aus Europa eingerichtet. Die Inneneinrichtung zeugt von einem großen Reichtum dieses Handelsherrn und es gibt einen ausgezeichneten Museumsführer, in dem die Räume und ihre jeweilige Stilrichtung beschrieben werden.

Ein Teil der Räume ist der Entdeckungsgeschichte, den prähistorischen Fakten und den Ureinwohnern gewidmet. Zu diesen Thematiken erhält man hier interessante und umfangreiche Informationen.

Dienstag, 24. September 2013

Ushuaia - Tor zur Antarktis

Die Stadt, die mittlerweile 40.000 Einwohner zählt, liegt am Beagle-Canal und ist von einer atemberaubenden Gebirgswelt umgeben. Hier soll ja der Inter-Ski Kongress 2015 stattfinden.
Die Stadt am Ende der Welt - Fin del Mundo - war Ausgangspunkt für viele Antarktis Expeditionen.
Vor dem Hostel ist auch ein Wegweiser angebracht, der die Entfernungen vom jeweiligen Zuhause in Erinnerung rufen soll.


Bei einem Rundgang durch die Stadt kann man mit dem Museo el Presidio beginnen, das ursprünglich ein Gefängnis war und von den Sträflingen um 1910 gebaut wurde.


Hier erfährt man alles, was zur Entstehungsgeschichte dieser Stadt und der Region dazu gehört. Der Gang durch das Gefängnis mit seinen kleinen Zellen löst ein mulmiges Gefühl aus. Dies wird durch eine Dokumentation von Gefängnissen aus aller Welt noch verstärkt, die in den einzelnen Zellen als Plakate aufgehängt sind. Fallweise werden auch noch die Tötungsweisen dargestellt.


Ein Großteil der Ausstellung in einem weiteren Gefängnistrakt wird der Schifffahrt und der Entdeckung von Feuerland gewidmet. Hier werden auch die diversen Piraten wie F. Drake erwähnt.
Bemerkenswert ist auch die sehr umfangreiche Entdeckungsgeschichte der Antarktis.
Ein Teil der Ausstellung befasst sich auch mit der Geschichte und dem Leben der Yamani, die ja ursprünglich in dieser Gegend lebten. Es gibt sogar ein eigenes Museum an der Maipu Av., wo sich auch das Museum Fin del Mundo befindet.




Überrascht war ich von den einfachen und doch vielseitigen Fitnessgeräten, die im öffentlichen Park am Ende der Maipu Av. vorhanden sind und auch genutzt werden.


Wem nach "Schoppen" zumute ist, der kann auf dem Rückweg die Avenida San Martin abgehen und findet alles, was es überall sonst auch gibt.




Sonntag, 22. September 2013

Feuerland - Fin del Mundo


Nach einer einstündigen Fahrt von Puerto Madryn durch die typische Landschaft Patagoniens langte ich am Flughafen von Trelew an. In der Gegend dieser Stadt gab es reichhaltige Funde von Dinosauriern und ein nachgebildetes Exemplar "begrüßt" die Flughafengäste. Von diesem kleinen Flughafen gäbe es auch Flüge nach Calafate.


In einem 2-stündigen Flug kam ich dann in Ushuaia -der südlichsten Stadt der Welt -an. Nach kurzer Suche checkte ich im Hostel Cruz del Sur ein.


Bei meiner Ankunft schneite es ganz leicht - es ist bald Frühlingsbeginn hier und die Wettersituation erinnerte ein wenig an zu Hause.


Heute machte ich eine Wanderung zum Glacier Martial. Anfahrt mit dem Taxi bis zum Schilift und mit diesem Doppelsessler hinauf bis zum ersten Aussichtspunkt.



Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick auf den Beagel Kanal und die Anden.
Die Gletscherwanderung dauerte dann eine Stunde - ein einfacher Weg - und führt dann in steiles Gelände. Hier sah ich auch ein paar wenige Tourengeher.



Nach der Rückwanderung vom Gletscher und der Talfahrt mit dem Lift beschloss ich, den restlichen Weg zu Fuß in die Stadt zurück zu legen. Nach einer kurzen Wanderung auf der Straße folgte ich einem gut markierten Weg durch den Wald - eine richtige Entscheidung - wie ich etwas später feststellte.


An einer Straßenkreuzung studierte ich intensiv den Stadtplan zur Orientierung für den Weg zu meinem Hostel. Ein junger Mann hielt mit seinem Auto an, sah meine Not und führte mich zum Hostel, fragte mich, ob ich den Nationalpark Terra del Fuego schon gesehen hätte.



Ich verneinte und er bot mir an, mir diesen zu zeigen. So verbrachte ich den Rest des Tages mit Pedro, der mich stundenlang an die schönsten Plätze führte.





Nach dem Austausch der Adressen verabschiedete ich mich von diesem netten jungen Mann aus Ushuaia. Wieder mal ein Glückstag mit tollen Erlebnissen und phantastischen Eindrücken von einer wunderbaren Natur.